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Trübe, etwas Regen. Früh zum Grafen, dann auf die Glacis zwischen Burg und Schottentor zur Exekution des Kadetten, welcher Bancozetteln machte und durch eine Fleischhauerin entdeckt wurde. Er ist ein Pole, Kadett bei Schröder, sein Vater ist Starost, sein Onkel Oberster bei Kerpen. Er verfertigte schon zweimal falsche Banknoten mit Feder und Tusch und wurde um 9 h früh in einem Alter von 17 Jahren und 8 Monaten an einem Pflock gehangen. Immer weinte er und bat noch unterm Galgen schon gebunden um Gnade, aber vergebens; Reue versöhnt die Menschen, aber nicht die Gesetze. Er fiel als Opfer des strengen Gesetzes. Drei Minuten baumelte er, und der Freimann, der neben ihm stand, hielt immer seinen Kopf zwischen seinem Arm. Eine ungeheure Zahl von Menschen sammelte sich auf dem Glacis. Therese hatte vor Mittag Quartett und abends im Burgtheater mit dem ganzen Orchester Probe. Ich besuchte Kárner, mittags allein. Nach Mittag arbeitete ich, schrieb auch der Csekonics. Korntheuer besuchte uns und hielt nachher sein Rendezvous mit der Goldmann. Abends ins Kärntnertor-Theater „Due Svizzeri“ und „Isthmische Spiele“. Ich unterhielt mich meistens auf dem Theater. Im Parterre plauderte ich mit Sternfeld (?) und Worelly (?). Nach dem Theater ins Bett.
Band 04 (IV.), Seite 118r
15.07.1803
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