Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2163]

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In der Nacht Regen, am Tage kühl, trübe und etwas Regen. Früh zum Grafen, dann schrieb ich dem Walther nach London wegen einer Kassette für den Grafen, etwas für Therese an Putzsachen und für mich ein Brieftaschl mit Federmesser. Therese hatte Probe. Mittags allein. Nach Tische besuchte Therese die Großbauer (?), trug ihr die Loge an; sie war aber schon engagiert. Ich ging zu Brandl, lud sie ins Kärntnertor-Theater „Räuberhöhle“, begegnete dem Maler Maurer von Eisenstadt und engagierte ihn mit ins Theater. Die Bonno und Korntheuer besuchten uns. Abends ins Kärntnertor-Theater; Therese sang die Leonarda mit mehr Beifall als die vorigen Produktionen. Maurer und Pölt erzählten mir im Theater, dass Burgerth, Siess – weil sein Weib in der Kantate keine Stimme hat – im Kaffeehaus aus Rache über die Kantate schimpften. Anfangs machte es mich unwillig, dann aber überdachte ich, dass dieser dummen Buben Lästern mein Stolz ist. Mit Mayer, Frau und Sanenz ging ich aus dem Theater zum Chirurgen Lindner, wo eben der Bediente Anton verbunden wurde, welchem Charles mit Liebisch's Terzerol ins Ohr schoss und ein Ohrläppchen abriss. Ich bestellte ihn auf morgen zu mir, um ihm seine Schmerzen erträglicher zu machen. Nachher ins Bett.
Band 04 (IV.), Seite 117r
07.07.1803
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