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1803
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Ein schöner Tag. Vormittags zum Grafen, dann arbeitete ich bis 11 h zu Haus. Therese besuchte ihre Mutter, hernach gingen wir zusammen zur Ascher. Beim Schanzel sahen wir die Donau an, welche noch immer wächst. Wir schlichen zum Brückenbau, setzen uns in eine Hütte, da entdeckte mir Therese, dass sie und Korntheuer zu meinem Geburtstag einen Spaß machen wollten, mir ein Quodlibet aufzuführen, welches ich Therese aus verschiedenen Gründen widerriet, hauptsächlich, weil sie einen neuen Part zu studieren hat. Als wir zum Prater kamen, fanden wir die ganze Allee überschwemmt. Nun waren wir in Verlegenheit. Da fuhr der Flötist Mayer mit einem jungen Mann vom Prater herauf. Diese sprachen wir an, sie führten uns durch die Jägerzeil bis zum Theresientor. Wir marschierten durch die Weissgärber. Beim Brückenbau konnten wir wegen Wasser auch nicht weiter, und mussten durch die mächtig lange Gartnergasse wallen. Die Hitze war drückend, Therese wurde ganz schachmatt. Therese ging allein zur Ascher, ich sah noch erst die Verwüstung an, welche die Donau im Prater macht. Bis zur Brücke, welche auch geschlossen ist, reicht das Wasser. Nach Tisch und bis ½ 9 h saßen wir im Garten, die Schwägerin der Ascher und die bejahrte Mamsell Regerl waren da. Ich fing an, Zoten zu sagen, weil mit der Bestie nichts anderes zu reden ist. Langsam schlichen wir in die Stadt und begaben uns gleich zur Ruhe. Heute schlossen die Schauspieler mit „General Schlenzheim“.
Band 04 (IV.), Seite 115v
30.06.1803
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