Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2148]

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1803
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Kalt und trübe. Den Vormittag beim Grafen. Therese hatte früh Quartett und abends ganze Orchesterprobe von der „Caverne“. Ich holte sie vor Mittag von der Probe ab, fand das ganze Arrangement so armselig, so wenig groß, die Finali, welche ganz auf Spektakel berechnet sind, so klein und leer, dass ich mit Überzeugung sagen kann, draußen wird dies alles ohne Vergleich besser gegeben. Nach Mittag kamen Goldmann, Korntheuer und Moreau. Ich studierte und arbeitete. Heute ist im Theater an der Wien die erste Aufführung der Oper „Die Höhle bei Kosire“, im 3 Akten, von LeSueur, Poesie nach Dercy (?) Ich ging hinaus, erwartete Korntheuer, Salieri kam nach. Ich bin auf den Beifall begierig; die Oper gefiel nicht. Vom Personal wurde niemand beklatscht als die Constantini, welche die Seraphine (?) spielte. Die Willmann und Mändl (?) fielen durch, Mayer machte nichts Besonderes. Sehr gute Wirkung machte am Schluss das Spektakel, welches groß und vortrefflich arrangiert war. Nach der Oper ins Kärntnertor-Theater zur Probe. Ich erzählte das Spektakel und suchte alles in Bewegung zu setzen, um selbes durch mehr Statisten und andere Mittel auf alle mögliche Art zu vergrößern; zum Teil gelang es mir. Nachher zum Kramer soupieren.
Band 04 (IV.), Seite 113v
22.06.1803
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