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Ich musste früh zum Fürsten. Kárner machte Erwähnung von meiner Heirat, der Fürst schien ungnädig zu sein und Kárner schwieg. Dies machte mich sehr traurig. Kárner fuhr nach Eisenstadt und Esterház. Ich ging nach Hause und arbeitete mit aller Anstrengung. Abends ging ich zu Theresen; da machte die neue Sängerin Castelli von Linz, aufgeführt von Süssmayer, einen Besuch; sie will mir nicht gefallen. Später gingen die Mutter, Nanette und ich auf die Bastei spazieren, dann begleitete ich sie ins Kärntnertor-Theater, wo man „Nina“ und die „Contadina“ gab. Dann ging ich zu den Gassmannischen, da soupierten die Mutter, Therese und ich. Ich ging um 10 h nach Hause und arbeitete bis 10 h nachts, machte auch eine Bittschrift an den Fürsten wegen Vermählungserlaubnis. Ein höchst unangenehmer Tag, deren es in der Reihe meines Lebens so viele gibt. Hoffnung und bessere Zukunft müssen uns beruhigen.
Band 01 (I.), Seite 25v
10.03.1798
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