Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2125]

2125
1803
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Pfingstmontag. Abwechselndes Wetter. Früh besuchte ich Kampf (?), las ihm meinen Vortrag an den Ausschuss vor und versicherte ihn, dass ich des Rühl Schikanen nicht dulde. Therese und ich speisten allein. Fahrt nach Liesing im Gesellschaftswagen. Um 3 h kam der Wagen an, er machte Aufsehen. Korntheuer, Scheiber, Lechner, Zrust, Bernard, Holzinger, Krickel, Reil, Meister, Moreau, Pichler und sein Bedienter fuhren mit mir. Draußen unterhielt ich mich mit Bernard und Lechner. „Der Glückliche in der Einbildung“ von Rembold, 2 Akte, fiel durch, „Der verstellte Postmeister“, Lustspiel in 1 Akt von Reil gefiel besser. Schmirer spielte in beiden zum letzten Mal - nein, zum 1. Mal, wollte ich sagen. Sie spielte mit einer unerträglichen Affektation und gefiel darum nicht. Therese konnte den Spaß nicht mitmachen, denn sie sang im Burgtheater in „Achille“; die Schmalz sang zum 1. Mal die Briseide und gefiel nicht. Am Graben stiegen wir ab. Um uns versammelte sich gleich eine Menge von Menschen; wir verfügten uns gleich zum Kramer. Die Ascher und Babett waren mit ihrem Bruder und der Roose da, wo ich erfuhr, dass die Babett die Rätin in der „Aussteuer“ schon studierte und spielen will; groß war mein Erstaunen. Die Lechner studiert die Rolle schon. Die Roose lernte der Babette die Rolle ein und beschwor Korntheuer, es so zu machen, dass die Töpfer die Rätin, die Lechner aber die Jacoba Schmalheim spielt.
Band 04 (IV.), Seite 109v
30.05.1803
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