Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2114]

2114
1803
5
19
Nach vielen kalten einmal ein angenehmer Tag. Fahrt nach Liesing, Kárners Reise nach Baden. Vermählung des Kren mit der Tischler Nany. Den Vormittag beim Grafen, dann beurlauben bei Kárner. Um 1 h zu Hitzinger, wo Tafel war. Gestern kauften Therese, meine Mutter, die Hitzinger und ich zur Aussteuer den Neuvermählten einen kleinen Tafelservice aus Fayence, der ihnen Freude zu machen scheint. Unser waren 12 Personen. Wir luden die Gesellschaft am Sonntag zu uns. Um ½ 4 h kamen wir vom Speisen, da warteten unser schon Korntheuer, Zrust, Jeanette und ihr Bruder Carl; Jean, Joseph und Wilhelm vom Uhrmacher gingen zu Fuß. Zrust, Jeanette, Carl, Therese und ich fuhren zusammen; die Fahrt war munter. Wir führten die Gesellschaft im Theater, Gardeobezimmer und im Garten herum. Therese setzte sich mit mehreren im Garten unter einen Baum, ich ging mit anderen, den Kammerjungfern, Dönst (?) im Garten spazieren. Um ½ 7 h begann das Schauspiel „Der Zufall“, Lustspiel in 4 Akten von Ariosto (?), das nämliche, das in Brünn Stegmayer als „Das Zeitungsblatt“ am 1. August v. J. nach seiner Bearbeitung gab und mir wirklich besser gefiel, obwohl es mich da schon langweilte. Poltoni als Fürst, Krickel als Steinberg sind schwach; recht brav spielte Korntheuer den Kapitän Prandt und Pichler den Kammerherrn, noch reihe ich den Kölbinger als Matrosen an. Die Ennöckl (?) und Meister (?) spielten die Rolle über Nacht. Ich war gut unterhalten. Im Hereinfahren nahmen wir noch den Wilhelm mit. Therese stieg beim Haus ab, ich soupierte noch beim Kramer.
Band 04 (IV.), Seite 108r
19.05.1803
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b