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1803
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Früh Regen, dann heiter. Den Vormittag beim Grafen und zu Haus. Von der Influenza bin ich sehr abgemattet. Mittags war Moreau unser Gast. Kárner fuhr heute nach Baden und schickte uns nach Mittag seine Equipage. Wir – Therese, Moreau und ich – fuhren nach Penzing und stiegen beim Neumann ab. Wir waren die ersten, die ihn auf dem Land besuchten. Den Moreau spedierten wir gleich ins Theater, vis-á-vis von Neumanns Wohnung, zum Regisseur Deutsch. Fürst Liechtenstein mietete den Schwengerischen (?) Saal, und ließ darin das Theater von der Stadt, welches Platzer malte, aufrichten. Das Theater und Schauplatz ist sehr klein, 5 enge Kulissen tief, hinten eine Galerie, welche der Hausherr nicht abbrechen ließ. Das Parterre hat nur 5 Bänke, dann die Galerie, rückwärts 3 Logen. Das ganze Theater kann höchstens 200 Personen fassen. Das Ganze mit der Garderobe und den Nebenzimmern ist sehr elegant und artig gemalen. Bei Neumann wurde Kaffee getrunken, um 6 h fuhren wir in die Stadt. Bei Schönbrunn kam uns die Ascher mit Kirstein entgegen. Therese wurde engagiert, nochmals zu Neumann zu fahren. Sie setzte sich zu ihnen, und Moreau fuhr mit mir in die Stadt. Ich blieb den Abend bei Kárner. Die Reise behagte ihr gut.
Band 04 (IV.), Seite 106v
07.05.1803
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