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Regen. Den Vormittag beim Grafen, außerdem arbeitete ich zu Haus. Mit uns speiste der Kadett Carl Csekonics, welcher morgen mit seinem Regiment Kaiser Kürassiers, weiß und pompadourrot, nach Pecsvár in Ungarn abreist. Therese ist etwas heiser und ging vor Mittag nicht aus. Nach Tische ging sie zu Scheiger und ich um 4 h zu Kárner, blieb bis 7 h, dann ins Burgtheater „Hussiten vor Naumburg“, volles, schönes Theater. Um Gesellschaft zu finden, ging ich nach dem 1. Akt zu Schiegl (?) in den 3. Stock, da fand ich Frau v. Maurer, Schwester und ihre Töchter und blieb bis zum Ende. Die Schwester begleitete ich nach Haus. Therese hat Schnupfen und etwas Heiserkeit und blieb in Gesellschaft der Schmirer Jeanette zu Haus. Nach dem Theater las ich den „Freimütigen“ von Kotzebue, und eine Schilderung im 34. Blatt von Moreau, Heurteur und dem Auftreten der Sanenz als gespenstische Erscheinung, Moreau mit einem Harlekinsgesicht und eben dem Wackeln des Kopfs etc.
Band 04 (IV.), Seite 105v
30.04.1803
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