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Trübe, etwas Regen. Konzert der Mad. Mara im Redoutensaal. Früh zu Levi und Kárner. Therese und ich hatten einen ganz kleinen Zwist, dass sie so gar nichts vom Theater wissen und hören, und ich sie so gerne auf der Bühne sehen möchte. Um ½ 12 h gingen wir zusammen zur Probe der Mara. Sie sang im Schlafrock, aber immer meisterhaft, doch ihre Jahre erinnern uns sehr deutlich an das Gewesene. Eckhart und Moreau waren unsere Gäste. Nach Mittag arbeitete ich eine Zeit lang, begab mich zum Kárner, Therese zu Brandl, wo sie den Abend blieb. Um ½ 7 h ging ich ins Konzert. Es war leer, auf der Galerie und im Parterre waren nicht über 650 Gäste, das Entrée zu 2 und 4 fl. ist viel zu hoch. Sie sang sehr brav. Im Duett von Paisiello, mit dem Brizzi, vielleicht 40 Jahre alt, schlug sie ihn total. Grohmann (?) blies ein Oboenkonzert vom Cartellieri. Nach der Akademie sah ich im Burgtheater die letzten 2 Akte von „Regulus“. Im 3. Stock fand ich Kühnel, Frau, Beridez, den Joseph Eötvös und den Schuft Paur. Therese wollte ich bei der Brandlin abholen, sie war aber schon fort. Als ich nach Haus kam, lag sie schon. Meine Mutter schickte uns Mehl und einen Kalbsschlögel. Ich schrieb meiner Mutter, schrieb ihr Kárners Besserung und bat sie, uns bald zu besuchen.
Band 04 (IV.), Seite 105r
27.04.1803
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