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Vormittags arbeitete ich, ging auf die Bastei, sah Alberts Stallungen, Reitschule und anderen Bau an. Besuchte Woller, den ich nicht fand, ging in die Theaterkanzlei und hörte, dass vor 2 Tagen der alte Kanzleidiener Martin am Schlage starb. Souffleur Geiger war unser Gast. Ich war bei Mayer, selber gab mir die 2000 fl. B[anc]o-Obligationen, um seine auszuwechseln. Nach Mittag besuchte ich Rühl in seiner Kanzlei beim Dr. Schlager, dann zu Kárner und mit diesem fuhr ich in den Prater zum Lusthaus. Beim Lusthaus sprach ich mit Willmann über Beethovens Akademie, der sie lobte, obwohl ich von allen das Gegenteil hörte. Um ½ 7 h kamen wir zurück. Ich kam mit Lienhart (?) zusammen, ging mit ihr über die Bastei, beim Schottentor herab, zur letzten Musik bei Schouppe. Tomasini spielte Quartette, Therese sang ein Rondo von Mozart „Deh, per questo istante etc.“ Eberl und Grecht spielten auf 2 Pianoforti eine Caprice von Eberl, die Scheidlinschen sangen ein Terzett mit ihrem Bruder, damit Punctum. Es war sehr voll und unruhig. Eberl erzählte mir, dass Beethoven in seiner gestrigen Akademie der berechtigten Erwartung des Publikums gar nicht entsprach, dass nichts eines großen Meisters vollkommen würdig war.
Band 04 (IV.), Seite 101r
06.04.1803
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