Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [207]

207
1798
3
3
Den ganzen Tag beinahe war ich zu Hause und arbeitete. Nach Mittag besuchte ich die Kreutzer. Wir sprachen viel von meiner Verbindung mit Therese und ich fand ihre Meinung sehr gut und bescheiden. Am Abend besuchte ich Therese, welche über mein langes Ausbleiben ein scheeles Gesicht machte, und am Ende gar weinte, welches mich außerordentlich verdross, weil sie dazu gar keine Ursache hatte. Nina war im Theater, man gab „Dienstpflicht“; Müller von Mannheim spielte den Sekretär Falbring und gefiel. Wir soupierten, die Mutter und ich machten Theresen billige Vorwürfe. So beruhigte sie sich und so endigte der Abend froh. Ich ging nach 10 h nach Hause. Es war ein herrlicher mondheller Abend. Ich ging in mein Zimmer, und da ich selbes vom Mond hell erleuchtet fand, so legte ich mich ohne Licht schlafen.
Band 01 (I.), Seite 24v
03.03.1798
Copyright © 2024 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b