Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2066]

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1803
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Mit den herzlichsten Glückwünschen erwachte ich für Therese. Sie freute sich über meine Geschenke, die in meinen Augen doppelten Wert erhielten. Die Garnitur, Kopftüchl, Chemisl, und Ärmel von Petinet-Dünntuch (?), 2 Paar weiße und ebensoviele graue Strümpfe, 1 Paar weißseidene und 1 Paar grauseidene Handschuhe, verschiedene Bänder, 6 Paar Schuhe und ein Ring mit meinen Haaren und Namen. Ich zog mich in Gala an, das schwarze Kleid samt weißem Gilet vom Grafen, und ging zu ihm. Um 10 h promenierten Ringer, Pölt, Stocklass und ich auf dem Tandelmarkt. Therese war in Mayseders Konzertprobe. Mittags speisten Ringer, Pölt, Eckhart und Brandl bei uns. Mit Champagner tranken wir Therese Gesundheit. Alle außer Eckhart fuhren wir nach Tisch in den Prater. Es war ein göttlich schöner Tag; wir sahen die Camera obscura an und tranken Kaffee. Weil Therese den jungen Schouppe zum Strecken (?) ersuchte, so fuhr sie allein nach 4 h nach Haus, machte Toilette und fuhr um 7 h mit der Benkó Nanette zum Jahn in Mayseders (oder Schuppanzighs) Konzert. Wir blieben bis 6 h beim Ziegler (Einsiedler), dann auch ins Konzert. Therese sang die Clarinett-Aria von Mozart aus „Clemenza di Tito". Nach dem Theater gingen Ringer, Pölt und ich in den Seitzer Keller, wo uns Brandl, Frau und Lienhart (?) erwarteten. Es wurden uns die Keller und die im 2. Stock gebaute ehemalige Kirche der Tempelherren gezeigt. Von da ging’s ins Kaffeehaus und um ½ 12 h ins Bett.
Band 04 (IV.), Seite 100v
01.04.1803
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