Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2061]

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1803
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Ein heiterer Tag, aber unerträglicher Staub. Nach 8 h ging ich zum Kuefstein, sprach lange und erklärte ihm alles. Er war sehr galant und versicherte mich, dass er den Ausschuss in ein paar Visiten wirklich für das erkannte, wie ich ihn ihm schilderte. Dann zum Grafen und in Cleynmanns Predigt. Um 12 h besuchte ich Kárner, fand da Reichenholl (?); um 1 h ging’s zum Essen. Tischlers Reserl, welche wir heute beim Eckhart hatten, speiste mit uns. Nach Mittag arbeitete ich, nach 4 h ließ mich Kárner zum Prater fahren bitten. Wir konnten vor Staub kein Fenster vom Wagen öffnen. Zweimal fuhren wir die Allee durch, tranken beim Charles Kaffee, dann nach Haus. Therese und Rosalie sangen, Grecht akkompagnierte, dann gingen sie zum Gillenberg. Ich zum Brandl, dem ich die Loge im Kärntnertor-Theater gab. „Strelitzen“, Lizaks 3. Rolle als Fürst Ossakow; missfiel, wie billig. Von da zum Vetter, wo „Armut und Edelsinn“ travestiert wurde. Ich blieb die ersten 2 Akte, sah den Zrust als Van der Husen, meinen Bruder als Major Blum etc. Nachher trollte ich mich ins Kärntnertor-Theater und fand in der Loge die gestrige Gesellschaft. Als Therese von Gillenberg nach Hause kam, schlief ich schon.
Band 04 (IV.), Seite 99v
27.03.1803
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