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1803
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Ein schöner Frühlingstag. Den Vormittag beim Grafen, bei Roggendorf, wo ich in einem Stammbuch folgenden prächtigen Gedanken fand: „Der Hirsch, das edle Tier, kriegt jährlich neue G'weih; mein Mann, der edler ist, bekömmt sie täglich neu.“ Dann zu Kárner, Joseph Kröss war unser Gast. Mit dem Schlag ½ 5 h gingen Therese, ich, Kiepach und Kröss bei der Burg auf die Bastei. Beim Stubentor schied ich von Therese, sie ging zurück, um Toilette zum „Don Juan“ im Kärntnertor-Theater zu machen. Kröss und ich gingen zum Roten Turm hinaus, an der Donau zur neuen Brücke durch den Prater ins Marinellische Theater, Baumanns Einnahme „Unruhige Nachbarschaft“, Oper in 3 Akten von Hensler und Müller. Baumann spielte sehr brav; das Quodlibet vom Schuster gefiel mir. Ich fand Kárner, die Brandl, Lienhart (?) und Rottensteiner. Nach dem Theater ins Bett.
Band 04 (IV.), Seite 98v
21.03.1803
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