Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [205]

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Ich arbeitete zu Hause an der Einleitung der Geschäfte; früh besuchte mich Klimbke; ich hatte mit ihm einen herzlichen Dialog und freute mich meiner gemachten Freundschaft mit ihm. Er blieb lange, und wir schwatzten viel, auch von meiner Verbindung mit Therese. Mittags aß ich bei den Schwarzspaniern, wo auch Pfersmann speiste. Abends besuchte ich die Gassmannischen, dann ging ich zu Klimbke und mit selbem ins Burgtheater, wo man den „Bruderzwist“ gab. Ein sicherer Müller aus Mannheim sollte als Schiffskapitän auftreten, da aber wegen Entbindung der Kaiserin die Theater frei waren, so spielte Stephanie die Rolle. Wir waren durch einen Akt im Burgtheater, im Orchester, dann gingen wir ins Kärntnertor, wo „Contadina di spirito“ und das Ballett „Nina“ gegeben wurde, da blieben wir bis zum Ende. Der Lärm des Volks im Burgtheater war schrecklich, selbst die Schauspieler verstanden sich nicht. Da war es im Kärntnertor-Theater ruhiger. Nachdem wir auf dem Theater auch nach dem Ballett blieben, sah ich die Casentini und Vulcani, Terzaga und Bisinger (?), die übrigen Tänzer und Tänzerinnen und fanden auf der Bühne mehr Hübsches als im Parterre. Nach dem Theater gingen wir zur Rose, aßen Aal und Käse und tranken Tiroler Wein. Um 12 h gingen wir nach Hause.
Band 01 (I.), Seite 24v
01.03.1798
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