Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2044]

2044
1803
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Ungesunde, feuchte Witterung. Vor Mittag beim Grafen und Kárner. Nach Mittag arbeitete ich bis ½ 7 h, dann ins Kärntnertor-Theater „Elise Valberg“, Mad. Bulla als Fürstin, Mlle. Bulla als Elise. Ich staunte wegen der außerordentlichen Völle, ging anfangs in den 3. Stock, dann ins Orchester, wo ich blieb. Ich fand das Schauspiel jetzt wie vordem langweilig und in mehreren Szenen sehr unrichtig. Die Mutter gefiel wenig, mir auch die Tochter nicht besonders. Sie ließ wenig Natur in ihrem Spiel verraten, Kunst herrschte, und mir schien, sie hat dadurch den Charakter verfehlt. Am Ende wurde geklatscht, die Mutter führte ihre Tochter an der Hand heraus uns sagte: „Mit gerührten Herzen danken wir für Ihre gnädige Aufnahme. Die gütige Nachsicht, welche Sie meinem Kinde schenken, machen mich zur glücklichen Mutter.“ Therese war den Nachmittag und Abend bei der Braunmüller.
Band 04 (IV.), Seite 96v
10.03.1803
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