Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2035]

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Den ganzen Tag Regen. Therese ging vor Mittag zum Putz und brachte ihm die zweiten 100 fl, wofür sie unsere Obligation zurück erhielt. Ich war beim Grafen, Roggendorf und Kárner. Der Schauspieler Bernardi war mittags bei uns. Er blies uns auf seiner Flöte so schön, dass er uns ganz dahinriss. Besonders selten und bewunderungswürdig ist sein Piano. Kiepach und Goldmann waren Zeugen seines angenehmen Spiels. Therese blieb den Abend allein zu Haus, ich ging ins Kärntnertor-Theater „Bruderzwist“, Mlle. Bullas 2. Gastrolle als Lottchen, Philipp Bernardi, Franz Krüger, Schuster Korn, Graf Sonnenstern, Moreau, Doktor Ziegler, Cytborn Frankstein, Anna, seine Frau Griesgram Schütz. Sie spielte mit Wahrheit und vieler Empfindung, rührte, gefiel sehr und wurde mit großem Lärm vorgerufen und sagte: „Wenn ich eine Wohlrednerin wäre, so würde ich für diese außerordentliche Gnade in zierlichen Worten danken, so aber fühle ich und danke“. Ziegler kündigte für morgen die „Hussiten“ an, welches mit Klatschen aufgenommen wurde.
Band 04 (IV.), Seite 95v
01.03.1803
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