Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [2004]

2004
1803
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So großer Schnee, wie sich niemand in vielen Jahren erinnern kann; es schneit und weht den ganzen Tag. Im Kärntnertor-Theater zum 1. Mal „Hercules in Lydien“, Oper von Mayr. Für den Grafen, Kárner und mich holte ich gesperrte Sitze. Mit Kárner fuhr ich ins Rote Haus, den Batard anzusehen, dann zum Speisen. Moreau war unser Gast. Nach Mittag zu Haus. Abends mit Kárner ins Kärntnertor-Theater. Es war nicht sehr voll, die Oper gefiel wenig. Braun verminderte das Spektakel, und um nichts lächerlich zu machen, so blieben Hirsch, Schwein und Adler weg. Mich unterhielt sie gar nicht. Therese blieb zu Haus. Begräbnistag des Marinelli, abends 6 h, das Theater bleibt geschlossen. Montags sind in der Johanneskirche die Exequien. Seine Gesellschaft wurde nicht belohnt. Das Theater wird auf 13 Jahre verpachtet. Außer LaRoche, dem alten Garderobier See und Hensler wurde niemand im Testament bedacht. Die Frau erhält mit den Kindern gleichen Teil, Regierungsrat Sivers ist Vormund. Carl und Franz bleiben bei der Mutter. Von Aschermittwoch an wird die Gesellschaft auf ein halbes Jahr aufgekündet.
Band 04 (IV.), Seite 90r
29.01.1803
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