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Faschingmontag. Vormittags arbeitete ich zu Hause, mittags ging ich mit meinem lieben Kárner spazieren, der mir erzählte, dass ich bleibe; dass der Fürst mit ihm auf der Bastei spazieren ging und ihm versicherte, dass der Graf nie mehr die Regie übernehmen wird, dass es bei der neu eingeführten Regie bleibe und dass Siess nach Pest reise. Mittags aßen wir zusammen beim Steindl und ich hatte seit einer Woche die erste frohe Stunde. Nach Mittag arbeitete ich, abends besuchte ich die Gassmannischen. Nina und Agnes gingen in die Redoute, Therese aber ging nicht. Nachher ging ich zum v. Kárner und mit ihm zur Vermählungsfeier des Walnefer zur Traiteurin in die Währingergasse. Die Gesellschaft war 150 Personen stark, alles war munter und froh, nur ich nicht, denn Therese fehlte mir. Es wurde zweimal soupiert; die Bedienung war gut. Zum Teil unterhielt ich mich mit der Oeffinger und den Pelzischen; zum Teil schlief ich und ging um 4 h nach Hause.
Band 01 (I.), Seite 23r
19.02.1798
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