Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [192]

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Ich arbeitete, aber beinahe ohne allen Fleiß, denn das Ungewisse meines Schicksals, die qualvollen Aussichten in die Zukunft raubten mir jede ruhige Stunde. Mittags besuchte ich die Gassmannischen, klagte mit Therese und ging dann mit selber bis 3 h auf die Bastei spazieren. Ernst und traurig war der Stoff unserer Unterhaltung. Ich sprach nachher mit meinem lieben v. Kárner; auch er ist in hohem Grade missmutig und welch mächtigen Einfluss hat dies nicht auf seinen treuen Freund ! Abends ging ich zum Klimbke in die Kanzlei und mit selbem zum Spöttl speisen. Nachher begleitete er mich nach Hause und so schieden wir, nachdem wir eine Stunde über die Schicksale der Menschen schwätzten, und ruhte in guter, sanfter Ruhe.
Band 01 (I.), Seite 22v
16.02.1798
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