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1919
1802
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Ein heiterer aber kalter Tag; dies bewog uns, heute zum 1.Mal heizen zu lassen. Ich arbeitete zu Hause. Therese hatte um 10 h Probe. Nach 11 h trug ich mich zum Woller, ging mit Krieghammer in die Leopoldstadt zu dem Armenier, welcher ihr Halstuch druckte. Sie und der kleine Neumann speisten bei uns. Nach Mittag blieb ich zu Hause, abends ging ich in die Generalprobe von „Medea“. Im Burgtheater gab man den „Barbier von Sevilla“; es war ein schwerer Kampf bis ich mich entschloss. Bis 10 h dauerte die Probe. Von der Schmalz versteht man sehr wenig, die Müller als Dirce knauert. Die Musik ist sehr erhaben, studiert und in ganz neuem Stil geschrieben, die Dekorationen prächtig und kunstvoll gearbeitet. Mit dem Arrangement bin ich nicht zufrieden, es fehlt dem Ganzen an schönen Tableaux, an richtigen Gruppierungen. Ich glaube die Oper wird in keiner Rücksicht so gefallen wie die „Deux Journées“. Ich plauderte darin mit Baron Fellner, später kamen Kiepach
Band 04 (IV.), Seite 79v
05.11.1802
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