Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1914]

1914
1802
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Kalt, heftiger Wind. Redoute wegen Constantin. Heute bekamen wir den Essig- und Öleinsatz samt 6 Salzschäuferln vom Winkler, wofür ich 50 fl. bezahlte. Früh zum Grafen, dann mit Krieghammer und Therese in Cleynmanns Predigt, welche mich sehr erbaute. Mittags speisten Moreau und die Tischlerin mit uns. Nach Mittag kam die Krieghammer; sie, die Benkó Nanett, Goldmann, Kiepach und ich gingen ins Häslingische (?) Theater auf dem Rennweg. Man gab eine Posse „Ein treues Weib ist Gold wert“, die mich sehr unterhielt. Es wurde artig gespielt. Therese blieb mit der Rosalie zu Hause und machte Toilette zur heutigen Redoute. In der Stadt wurde bei der Wildgans gespeist, dann holte ich Therese in die Redoute ab. Es waren über 1800 Menschen. Wir blieben bis 3 h, gingen meistens herum; unsere Unterhaltung war sehr mittelmäßig. Constantin lief mit seinen Offizieren wie unsinnig herum. Kielmann (?) machte mich mit dem württembergischen Legationssekretär Kästner (?) bekannt, einem fein gebildeten Mann, mit dem ich lange plauderte. Klimbke erzählte mir, dass heute der Schurke Daman (?) als Betrüger entlarvt wurde. Er gab schon ein halbes Jahr einem anderen Invaliden Parterre-Billetts zum Verkauf, welcher heute durch den Feuermaurer Doschan (?) ertappt wurde. Zum Teil wurde Patsch dadurch gerechtfertigt.
Band 04 (IV.), Seite 79r
31.10.1802
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