Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [191]

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Ich arbeitete mit dem Hofstattagenten wegen der Inventarien. Mittags besuchte ich v. Kárner mit Dr. Filkuka und sah den Fuchsen an, der das Unglück hatte, vermutlich durch einen Schlag das rechte Auge zu verlieren. Mittags speisten v. Kárner und ich beim Steindl. Nach Tische ging ich zum Klimbke, brachte ihm Slivovitza. Besuchte die Gassmannischen; Therese war sehr traurig, ernsthaft und ahnte üble Folgen. Immer zittert der Mensch für das Gute, weil dem Guten das Böse stets den Rang abläuft ! Abends ging ich in die Oper „Doppelte Erkenntlichkeit“ und Ballett „Alcina“, hatte aber ebenso wenig Ruhe und Frohsinn, als ich nachher in der Redoute fühlte. Ich unterhielt mich mit Therese, sprach die Ruschitzka, Liebknechtischen und mehr Bekannte. Um 4 h begleitete ich die Mädchen nach Hause, hernach ging auch ich. Es war ein fataler Tag.
Band 01 (I.), Seite 22r
15.02.1798
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