Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1897]

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Vor und nach Mittag regnete es, aber nicht anhaltend. Früh um 8 h starb die Hofschauspielerin Gabriele Lang im 26. Jahr an Nerven- und Faulfieber. Früh zum Grafen, in die Porzellanfabrik, zu Brandmayer, zur Theaterkasse, zu Etzelt, um für Therese einen Stahlkamm nach der neuesten Mode zu kaufen. Therese machte einige Gratulationsbesuche und war bei ihrer Mutter, der sie einen Holzzettel brachte, welches wir indessen bezahlen. Um 12 h ging ich zur Krieghammer, erwartete Moreau und wir gingen zusammen nach Penzing. Bis zur Linie hatten wir Fiaker, von da bis Penzing Zeiselwagen. Die Woller erwartete uns schon. Zoller, Woller, ein paar Geistliche waren in unserer Gesellschaft. Mit Staatsdiscursen unterhielten wir uns meistens. Nach Tische gingen wir in den Garten und um 4 h empfahlen wir uns. Wir sahen den Esterleinischen (?) Ziegelofen an. Es regnete; wir nahmen bei der Linie einen Wagen und stiegen beim Burgtheater ab. Zum 1. Mal „Der Nebenbuhler seiner selbst“, Lustspiel in einem Akt, aus dem Französischen, dann Pas de deux von Gioja und Angiolini; ein höchst fatales Theater, alles war sehr unzufrieden. Nach dem Theater gleich ins Bett.
Band 04 (IV.), Seite 77r
14.10.1802
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