|
1895
1802
10
12
Kaltes Wetter. Früh 8 h kam Obeeleutnant Biletti, ein überraschender Besuch. Er sagte, die Krieghammer sei am Donnerstag schon mit Posbischel von Pohrlitz nach Göding gefahren, um die abgebrannte Tabakfabrik zu sehen. Ich ließ ihre Bagage gleich zum Traiteur Haas ins Zimmer führen, dann fuhr Therese selbst mit dem Wagen hinaus zum Brandmayer und ging zu Fuß zurück. Ich hatte am Vormittag auf der Maut wegen von Paris gekommenen 7 Flintenläufen zu tun. Die dumme Sepherl beging die beispiellose Dumm- oder Vermessenheit, erlaubte sich, rein zu sagen, ich würde der guten Therese untreu und Moreau wäre mein Kuppler. Dies brachte mich in höchstem Grade in Zorn und nur das Attachement für Therese hielt mich ab, sie nicht auf der Stelle davon zu jagen. Im Hinausgehen sagte ich Therese alles in vollkommener Unbefangenheit, riet ihr zutraulich, sich in keinem Fall mehr mit diesem halb närrischen Geschöpf abzugeben. Therese war beruhigt und ich auch. Mittags unterhielten wir uns gut. Nach 4 h gingen wir in die Stadt, Therese holte die Krieghammer ins Theater ab; ich ging heraus, wegen Platz. Nach dem Theater speisten wir im Bürgerspital.
Band 04 (IV.), Seite 76v
12.10.1802
|