Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [189]

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Früh beurlaubte sich Ringer und schied dann, um nach Hause zu fahren. Ich arbeitete mit frohem Mute und ging dann zu meinem lieben v. Kárner in die Stadt, speiste mit Seitz beim Steindl. Nach Tisch besorgte ich Geschäfte, dann besuchte ich die Gassmannischen, welche mir erzählten, dass Fräulein Schmidtmayer (?) mich in Gnaden bemerkte. Nanette und Therese gingen in die Redoute, ich ins Marinellische Theater, wo man zur Einnahme des LaRoche den zweiten Teil vom „Donauweibchen“ gab, welcher sehr gefiel und ungleich besser ist als der erste. Nach dem Theater soupierte ich mit den Brandlischen beim Igel, blieben bis 1 h und gingen dann ins Kaffeehaus an die Donau, wo wir Barbaras tranken und spielten. Es war noch 3 h, als ich ins Bett kam; es ist sehr unangenehm, seinen Schlaf so ohne besondere Unterhaltung opfern zu müssen. Auf dem St. Stephansfreithof begegnete ich dem französischen Gesandten Bernadotte, einem großen, hageren, finsteren und schönen Mann, mit einem langen Gesicht, gebogener Nase und sehr imponierender Miene.
Band 01 (I.), Seite 21v
13.02.1798
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