Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [188]

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Ich war so unruhig, dass ich gar nichts unternehmen konnte. Ich irrte herum wie einer, der tausend Geschäfte hat und darüber alles vergisst. Liebe, Pflicht, Streit der Vernunft mit dem Herzen, Last meiner neuen Arbeiten, alles dies wetteiferte in mir und machte mich ganz untätig. Mittags ging ich ins Quartier zu Sophien und hörte Trost und Labsal für mein Herz. Ich bleibe auf meinem Platz, muss aber die ganze Last der Futterrechnung übernehmen. O, wie freute sich Therese über alles dieses ! Mittags speisten Ringer und ich beim Brandl. Nach Mittag besuchte ich Klimbke und Theresen; o wie entzückt war das gute Mädchen ! Abends ging ich mit v. Kárner und Sophien ins Kärntnertor-Theater, wo man den „Dorfbarbier“ und das „Waldmädchen“ gab; wegen ersterem galt die Wette des Diners Ich ging mit der Hammár auf das erste Parterre, sah Nina, sie mich und so unterhielten wir uns sehr angenehm. Nach dem Theater soupierten wir beim Lampel und gingen schlafen. Ich schlief ruhig und sanft.
Band 01 (I.), Seite 21v
12.02.1798
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