Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1878]

1878
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Früh zu Stegmayer, wo ich den Bohdanowicz fand, welchem Stegmayer den 1. Akt einer für ihn verfertigten Oper vorlas. Ich glaubte zu bersten vor Lachen. „Weiß vom Wind (?)“ Therese kam auch dazu, wir mussten uns alle Augenblicke ins Nebenzimmer retirieren. Stegmayer gab mir sein zum Empfang des Dietrichstein in Brünn für Rothe verfertigtes Gelegenheitsstück „Heute ist doch Hochzeit“ zu lesen, welches ich sehr mittelmäßig fand. Mittags allein. Ich verfertigte für Jahn die Arbeit und trug selbe zu Mittag in seine Wohnung. Abends zu Porz (?), dann ins Burgtheater „Schreibpult“, Heurteur, Sohn des Hofzehrgadeners, machte einen unglücklichen Versuch in der Rolle des Fähndrichs Erlen (?) Er missfiel glatterdings, doch seine Anverwandten, Bekannten, etc. etc. klatschten ihn trotz starkem Zischen heraus. Unter anderem sagte er, er werde sich unter der neuen Leitung dieser menschenfreundlichen Künstler bilden u. dgl. Die Krieghammer schrieb heute wegen Quartier, Moreau und ich suchten herum, aber vergebens; ich gab mehreren Aufträge, vielleicht gelingt doch. Meister lud uns auf morgen zu „Mathilde von Gießbach“ ein.
Band 04 (IV.), Seite 73v
25.09.1802
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