Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [187]

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Früh ging ich zum v. Kárner und machte von den triftigsten Gründen unterstützt meinen Vorschlag, welcher ihn sehr räsonabel fand und versprach, ihn so dem Fürsten vorzutragen. Nachher besuchte ich Klimbke, welchem ich meine Verlegenheit schilderte. Er nahm herzlichen Anteil und versprach sogar, die Last meiner Arbeit zu erleichtern. Mittags aß ich bei den Gassmannischen. Therese war sehr traurig und ich nicht minder. Ich blieb bis 4 h und überzeugte mich auf’s Neue, dass Therese ein edles, vortreffliches Mädchen ist. Nach Tisch ging ich mit Seiler zu v. Kárner, sprach mit Sophie über meine Schicksale; alles tröstete mich, aber nur Trost. Abends ging ich in die „Palmira“, und war mit meiner Therese und Nina. Wir machten tausend Pläne, verwarfen, machten neue und alle Entwürfe blieben nur Entwürfe. Gott ! wie bangt mir vom Ausgang meines Schicksals. Nach dem Theater waren wir mit Ringer und Klimbke beim Lampel soupieren und dann gingen wir bei einem Wind und Wetter, das so stürmisch war wie in meinem Inneren, nach Hause.
Band 01 (I.), Seite 21v
11.02.1798
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