Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1852]

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Heiter, aber kühl. Den Vormittag im Bureau, wo ich die unangenehme Nachricht erfuhr, dass Joseph Carl Dietrichstein als Gouverneur nach Brünn resolviert sei. Um 11 h gingen Therese, Neumann und ich ins Kadettenstift. Ich sprach erstlich mit Carl Csekonics, dann mit dem Generalen selbst, wo ich nicht viel Tröstliches hörte. Der Mensch hat wenig Talent und wenig Fleiß. Doch erhielt ich die Erlaubnis, ihn bis Michaeli herausnehmen zu können. Mittags allein. Nach Mittag zu Hause. Ich schrieb meiner Mutter und der Csekonics. Therese besuchte die Schmirer und ging mit ihnen ins Leopoldstädter Theater, „Fawer, Kasperl als Mad. Quequettos (?).“ Ich unterhielt mich im Kärntnertor-Theater in der Generalprobe des neuen Balletts „Die Tänzerin aus Athen" von Muzzarelli, Musik von Joseph Weigl, Dekors von Platzer. Musik und Dekorationen sind sehr schön, das Ballett gefällt mir nicht. Die Garderobe ist viel alt, das Neue ohne Geschmack. Es waren viele Leute darin; ich plauderte auch mit dem Grafen. Am meisten unterhielt ich mich mit Platzer.
Band 04 (IV.), Seite 69r
30.08.1802
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