Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1847]

1847
1802
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Unglaublich warm. Früh ins Bureau, Zeitungscomptoir, dann zum Jahn, um die Nachrichten vom Institut drucken zu lassen. Den Tag über zu Hause, mittags allein. Unter dem Essen kam Moreau, dem vom Ausschusse die Rolle des August in „Leichtsinn und gutes Herz“, welches heute im Burgtheater samt den „Spaniern“ ist, weggenommen wurde. Nach Tische erhielten wir Briefe von Krieghammer, worin sie uns ziemlich ungünstig von Moreaus Affenpreis im „Findelkind“ schrieben. Therese machte einen Besuch bei Stadler. Kerner und Töpfer, die uns besuchten, beglückten uns mit Billets ins Augarten-Konzert. Vor dem Theater kam Kielmann (?), und etwas später Stadler mit Frau, die sich aber gleich wieder empfahlen. Kielmann begleitete ich auf die Bastei, da plauderten wir von einer Reise, die wir künftiges Jahr in den Ferien mit Therese nach München, Stuttgart und Frankfurt machen wollen. Manebit pium desiderium. Abends ins Burgtheater, dann ins Ballett, wo ich Koch fand, mit welchem ich über ihre – d[as] ist seine, Rooses und Frau – Debuts plauderte, welche sie, nachdem die Weissenthurn endete, in Prag hatten. Weissenthurn gefiel nicht. Die Roose spielte nach ihr die Klara von Hoheneichen und soll sie ganz parterre gemacht haben. Nach dem Theater ging ich noch eine Weile herum und verlor fatalerweise einen Gulden. Dann ins Bett, wo ich die Wiener Zeitung las und mich wegen Institut, Therese aber wegen Ankündigung ihres Porträts bei Eder las.
Band 04 (IV.), Seite 68v
25.08.1802
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