Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1837]

1837
1802
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Früh regnete es heftig, nachher heiterte es sich aus. Früh besuchte uns Moreau, der gestern von Brünn kam, uns Nachrichten von Krieghammer brachte und eine Menge von den Unterhaltungen der Wollerischen erzählte. Beim Grafen brachte ich ein paar Stunden zu. Therese war in der Kirche. Nach 11 h trübte es sich wieder, doch beschlossen wir, bei der Ascher zu speisen, weil Therese es zusagte. Vor 12 h gingen wir hinaus, weil wir durch einen Besuch vom Dichter Treitschke und Neumann abgehalten wurden. Heute lief uns Bonbon, der kränkelte, zum letzten Male nach. Vor Tisch war ich noch an der Donau und las den „Othello“, neu von Schubarth bearbeitet. Nach Tische blieb ich immer im Garten. Gegen 5 h kam die Regine, eine Geißel der Menschheit, deren Körper hässlich ist wie ihre Seele. Mit dieser hatte ich einen Jux wegen Büchern, welcher sie bis zum Schlagrühren quälte. Um 7 h gingen Therese und ich in die Stadt, Therese nach Hause, ich ins Burgtheater „Marktschreier“, dann das neue Terzett von Salvatore Viganò, getanzt vom Julio Viganò, Frau und Merliny, worin die neue Groteske Merci (?) auftrat. Nach dem Theater nach Hause.
Band 04 (IV.), Seite 67r
15.08.1802
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