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1836
1802
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Um 7 h zum Grafen, in die Theaterkasse wegen einem Sitz, zum Quarin, ihm heute den Logenschlüssel zur Oper im Kärntnertor-Theater „Die Tage der Gefahr“, Schauspiel mit Gesang in 3 Akten, übersetzt von Treitschke [zu geben]. Zu Hause arbeitete ich bis 12 h, dann hinaus zum Brandmayer. Spät kam ich zum Speisen. Schon wieder warm; noch kühlte das gestrige Wetter den Horizont nicht ab. Abends ins Riedlsche Bierhaus, wo ich Seyfried, Michel und Klees (?) fand, alles war in gespannter Erwartung. Dann ins Kärntnertor-Theater, es war außerordentlich voll. Die Ouvertüre wurde mit dem verdientesten Beifall aufgeführt; man kannte sie gegen der Wieden gar nicht. Das Auftreten des Bergopzoom machte große Wirkung. Mit dem einstimmigsten, lang anhaltenden Klatschen empfing das Publikum den würdigen Veteran nach seiner schweren Krankheit. Die Oper gefiel sehr und erhielt entschiedenen Vorzug vor jener äußeren Aufführung. Nach dem Theater plauderte ich noch mit Lukan (?) und ein paar Fremden, dann soupierte ich im Schwann. Klimbke, Fritsch und Treitschke erwarteten mich. Bis 11 h saßen wir zusammen, plauderten über einige bei der nächsten Auführung eicht zu verbessernde Mängel, und machten den Vorschlag, der Otto Rolle an jemand anderen zu geben. Im Nachhause gehen gab ich Treitschke unsere Adresse und lud ihn ein, mich zu besuchen. Therese war auch im Theater in der Loge und fand an der Oper viel Gefallen.
Band 04 (IV.), Seite 67r
14.08.1802
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