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1819
1802
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In Brünn. Früh Regen, mittags ein Wetter, welches den Nachmittag fortwährte. Ich war den ganzen Tag zu Hause. Um 11 h kam Moreau, mit diesem spielte ich einige Partien Billard. Dann kam der Adjutant Scherer (?) vom General Ulm (?), nach Tische Baron Tauber und Lewandofsky. Nach 3 h spielte ich mit letzterem einige Partien Billard, schrieb, las und war sehr unwillig über das fatale Wetter, welches unsere Promenade nach Kumrowitz vereitelte. Um ½ 8 h gingen wir bis zum Fröhlichen Tor auf die Glacis, über den großen Platz in das Sommertheater „Die schlafende Jungfrau“, Ballett in 2 Akten, und „Bindband für die Nanetten“, Farce in 1 Akt. Moreau ging mit und soupierte mit uns; die Gesellschaft ist mir nichts weniger als wünschenswert. Es sind, besonders Tauber, so fatale, schwadronierende Buben, die für mich gar nicht taugen. Mit Sehnsucht erwartete ich heute einen Brief von Therese und bekam keinen; dies macht mich sehr unruhig. Im Sommertheater erzählte mir Frankstein, dass gestern die Mad. Rothe – vermutlich um Moreau eine Surprise zu machen – eine Gesellschaft nach Turas (?), einer kleinen Wirtschaft, dem künftigen Schwiegersohn Fier (?), gewesenem Rittmeister unter Latour, einlud und ihnen eine Jausen gab, worunter Stegmayer und Frankstein waren.
Band 04 (IV.), Seite 61v
28.07.1802
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