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1813
1802
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In Brünn. Früh schrieb ich Therese, trank ein paar Plutzer Gießhübler und besuchte die Moreau. Von da auf die Schanze, wo sich das Militär zur Wachparade stellte, auf den Hauptplatz und mit Moreau in das Hebenstreitische Kaffeehaus. Wir spielten bis 1 h, dann zu Krieghammer speisen. Da hieß es, morgen wird nicht nach Raitz gefahren, weil Krieghammer nicht kann. Ich freute mich schon so sehr, dass diese Nachricht mich ganz umstimmte. Nach Mittag las ich und schrieb. Der Krieghammer nahm für Geld Pferde und es wird doch nach Raitz und Sloupp gefahren. Um 6 h kam Moreau, mit diesem spazierte ich ins Kaffeehaus, dann ins Theater „Erinnerung“ von Iffland, Frankstein zum 1. Mal als Kommerzienrat Senger (?). Er gefiel, besonders spielte er im letzten Akt sehr brav. Beim Hervorrufen sagte er: „Der Kenner Beifall ist der Künstler schönster Lohn. Diesen zu verdienen wird mein rastloses Bestreben sein“. Gleich nach dem Theater nach Hause. Moreau, welcher zur morgigen Reise eingeladen wird, schlief in meinem Zimmer auf dem Billard. Heute war die Hitze unerträglich.
Band 04 (IV.), Seite 59r
22.07.1802
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