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1812
1802
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In Brünn. Ein warmer, schwüler Tag. Beim Frühstück brachte uns Erasmus Moreau einen guten Morgen und mir einen Brief. Therese schrieb mir den Tod des jungen Pfaller, dass sie morgen in den Augarten gingen, man der Eisenkohl in Mariahilf einbrechen wollte und dergleichen. Mich freute der Brief so herzlich, dass er mir einen angenehmen Tag schuf. Krieghammer, Moreau und ich bingen in die Schäfferische Tuchfabrik, sahen die ganze Manipulation an, von da in das Kranken-, Gebär-, Findel- und Tollhaus, unter der Direktion des Steiner. Es sind über 200 Betten. Alle Zimmer und Abteilungen sind teils mit lateinischen, teils mit deutschen Aufschriften ausgerüstet; übrigens ist die Behandlung so wie in allen übrigen derlei Häusern. Mittags war ich zu Hause. Biletti, Lewandofsky und Bittel (?) kamen, ich spielte ein Buschen Fuder (?). Abends ins National-Theater „Er mengt sich in alles“, Stegmayer als Plumper (?) Er gefiel, wurde vorgerufen, sagte etwas von Brünn, Achtung und Aufmunterung der Künstler und theatralischen Muse, vom Bestreben, diesen Beifall, diese Nachsicht während seines Hierseins zu verdienen, und dgl. Nach dem Theater bald ins Bett. Ich fing heute an, Gießhübler Sauerbrunn zu trinken.
Band 04 (IV.), Seite 59r
21.07.1802
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