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Reise nach Brünn. Früh vor 5 h kam Moreau. Therese, das teure Geschöpf, frühstückte mit uns, dann nahm ich Abschied und gingen zum Rössel in die Leopoldstadt. Die zwei mit uns Fahrenden, auf welche der Kutscher bis ½ 7 h wartete, kamen nicht, so fuhren wir allein. Am Spitz bat uns ein alter Jude, ihn bis Pohrlitz mitzunehmen, weil er dann nur noch 2 Stunden bis Kreuz (?), seinem Wohnort hat. Die erste Post ist in Stammersdorf, außer dem Wirts- und Posthaus nichts da gebaut. Letzteres ist sehr niedlich, hat einen schönen Garten, Waldl und eine angenehme Lage. In Wolkersdorf die zweite; da frühstückten wir zum 2. Mal, Eierspeis. In Gaunersdorf lebten wir sehr teuer; für 2 kleine gebackene Hähnl rechnete uns der Wirt 1fl. 40 x. Abends in Poysdorf, 5. Post. Moreau und ich gingen eine Weile im Markt herum, sahen den Bau des Rathauses en miniature und legten uns um 8 h schon ins Bett; ich war sehr müde und fror, denn es regnete den ganzen Tag. Im Löwen beim Hansl wurden wir sehr billig behandelt.
Band 04 (IV.), Seite 57v
15.07.1802
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