Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1789]

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Früh 6 h ging ich zum Sattler, Therese ging um 8 h wegen unseren schuldigen 830 fl. zum Putz, welcher uns 4% ständische Obligationen, welche mit 18 ¼ % Verlust gehen, geben will. Dann zu Braun, der ihr im August 300 fl. Vorschuss versprach. Wir überlegten, die 300 fl. Vorschuss, 200 fl. bar vom Putz und um 300 fl. den Salieri, oder sonst einen guten Freund zu bitten. Dann ging ich zu Wisenfeld, um die Rotterschen Obligationen stempeln zu lassen, und nach Hause, wo ich den ganzen Tag arbeitete. Ich schrieb dem Grafen und antwortete Kárner auf den heute erhaltenen Brief, worin er mir die Note beilegte, dass sich die Unkosten einer Akademie auf 100 fl. beliefen, dass wir nichts wagen können. Schrieb beiden unser gehabtes Unglück und letzteren bat ich, wenn er nach dem Brief des Kárner je zum Fürsten zurückkehrt, sich meiner anzunehmen. Abends kam Moreau, welcher uns heute als Gast beehrte, Kiepach mit Watzel (?) und Schouppe, beide Goldmann, Massburg mit Payer (?) Alle zusammen gingen wir zu Stummer ins Haustheater, „Leichtsinn und gutes Herz“, dann den „Hausdoktor“. Es war sehr warm, mir unser Verlust sehr am Herzen, dies verursachte mir ein heftiges Kopfweh. Die Scheiger kam hin mit ihrem Jungen Carl und brachte Therese den brillantenen Buchstaben T sehr schön als Nadel gemacht. Das Gute studiert so sehr um eine Freude zu machen, wenn diese Ausgabe nur nicht gar sehr zur Unzeit käme ! Scheiger ging auch zu Stummer mit.
Band 04 (IV.), Seite 54v
28.06.1802
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