|
1787
1802
6
26
Früh arbeitete ich. Um 10 h gingen Therese und ich in Begleitung unseres Bonbon an die Donau zur Rasumofsky-Bücke, da blieben wir über 2 Stunden auf den Kanapés, dann zur Ascher, wo wir speisten. Um ½ 6 h in die Stadt, Therese machte Toilette als Sophia (?) in „Adelaide“, Mlle. Schmalz zum 1. Male als Adelaide. Als Therese im Theater war, sagte mir Sepherl, dass die Rotter durchgegangen und 35.000 fl. schuldig sei. Dies ist ein har ter Schlag ! Von mir hatte sie 2420 fl in bar. Ich schickte die Sepherl gleich zur Rotter, sie war weg, das Quartier verlassen, und unser so großer Verlust gewiss. Mich verfolgen des Schicksals Schläge unaufhörlich ! Fast ohne Bewusstsein ging ich ins Kärntnertor-Theater in den 4. Stock, kam da mit der Babett Eberl und der Maurerischen zusammen, konnte mich aber über das Wiedersehen mit der Ersteren gar nicht freuen. Nach der Arie ging ich auf’s Theater, um Therese die Schreckenspost zu sagen. Der Verlust ist umso grösser, als 830 fl. fremdes Geld dabei sind. Ich hatte nicht einen Augenblick und weiß von der Oper gar nichts zu sagen, als dass am Ende die Schmalz vorgerufen wurde und mit Verbeugungen dankte. Nach dem Theater nach Hause, gleich ins Bett, konnte aber nicht schlafen.
Band 04 (IV.), Seite 54v
26.06.1802
|