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1785
1802
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4. Augarten-Konzert. Therese blieb zu Hause; ich mit Kiepach ging und hörten heute die Campi singen. Mit Koch in die Stadt, dann Theaterkanzlei. Therese aß bei Ascher, ich mit Massburg im Matschakerhof. Nach Mittag regnete es seit vielen Wochen wieder ein paar Stunden, welche Erquickung ! Ich war bis 7 h zu Hause, Therese kam um 6 h von der Ascher und fuhr gleich wieder mit Kiepach und Schouppe zur Rottruff ins Haustheater. Ich sah den 1. Akt der „Jeanette“ im Burgtheater, Mlle. Hruschka als Jeanette. Mir gefiel sie nicht, ihr Spiel war sehr eckig, einförmig und sie deklamierte das Naturmädchen tragisch, eingelernt vom alten Müller. Sie wurde vorgerufen, sagte, sie verdiene diese Gnade nicht, ihr Bestreben wird so groß als ihr Fleiß sein, und dergleichen. Koch ging mit uns, Moreau und Massburg holte ich im Parterre ab. Zur Rottruff kamen wir zu Ende des 1. Akts. So schlecht habe ich nie eine Aufführung gesehen. Ich war meistens in der Garderobe. Nach „Armut und Edelsinn“ gingen Koch, Kiepach, Massburg, Moreau, 2 Goldmann, Therese und ich zum Zeisel auf backene Hähnel, welche uns teuer zu stehen kamen. Um ½ 1 h kamen wir erst nach Hause.
Band 04 (IV.), Seite 54v
24.06.1802
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