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1778
1802
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Fronleichnamstag. Windig und unerträglicher Staub. Um 6 h weckte ich Kiepach, um 7 h schlichen wir in der Stadt herum, um den Umgang zu sehen; ich sah ihn Anfangs der Dorotheergasse. Um 10 h gingen wir nach Hause, fanden die Rottruff mit einer Freundin, Caché besuchte mich, Moreau, Massburg. Wir blieben zu Hause bis 12 h, dann auf den Graben, um die Salven von Kerpen Grenadiers zu hören. Die 1. und 3. wurden vortrefflich gefeuert, die 2. glich einem Lauffeuer. Eckhart und Tischler Nany speisten bei uns. Nach Tische forderte ich Scheiger auf einige Partien Billard auf, die wir beim Ducati (?) spielten; vollkommen wurde ich sein Meister. Therese hatte Kopfweh und blieb den ganzen Tag zu Hause. Moreau und ich sahen in dem Haustheater am Rennweg ein Schauspiel von Georg Meister in 3 Akten „Seelenadel“, Stück und Aufführung waren alles, was man erwarten konnte. Bei dem kleinen Raum verursachte die Menge der Menschen außerordentliche Hitze. Um 8 h war es zu unserem Besten geendet. Beim letzten Akt kamen die Gabrieli und Haibel (?), welche wir begleiteten und eine Stunde blieben. Wir plauderten von unserem Privattheater. Ich unterhielt mich sehr gerne von meinen Jünglingsjahren.
Band 04 (IV.), Seite 53r
17.06.1802
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