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1746
1802
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Kalt, windig. Um 7 h ließ mich der Graf rufen. Um 10 h ging ich zu Clement in den 3 Grünen Baum, wegen der morgigen Abreise zu verabreden, zu Tóth in die Hochstrass, dann nach Hause, wo ich arbeitete. Mittags speisten Kerner und ich nicht zu Hause, ich aß in der Gans. Nach Mittag zu Tòth. Abends ins Theater „Der Haushofmeister (?)“ 1. Teil. Lustspiel von Noll (?); Karl Mayer, Direktor des Josephstädter Theaters spielt den Mathias Hasenohr. Dann Redoute im Städtischen Saal, Eintritt 1 fl. Beim Essen kam erst die Ankündigung, dass maskierter Ball sei; dies wirkte der Kanzler Pálffy beim Kaiser aus. Beim letzten Akt ließ mich der Graf aus dem Theater rufen; ich musste bei ihm eine volle Stunde arbeiten. Mayer wurde vorgerufen und dankte für den gnädigen Beifall mit den Worten, dass er diesen Tag unter die glücklichsten seines Lebens zähle. Mit dem Tenoristen Holleschek speiste ich im Opferfest (?). Dann gingen wir zusammen in die Redoute, die wirklich recht schön war. Die Gesellschaft belief sich auf 700 Personen. Der Hof, welcher um 11 h Cercle und Gottesdienst in Halbgala hielt, erschien in der Redoute. Ich unterhielt mich mit Kárner bis 1 h. Um nicht allein zu gehen, fragte ich Kerner, ob er noch lange bliebe; ja, war seine Antwort. Eine Maske gesellte sich zu mir, welche sich für die Tochter Marie des Hofrat Mikos ausgab, und die mir tausend Sachen von Therese und Agnesen sagte. Sie gab mir einen Fächer, den sie morgen im Theater wieder abfordern lasse, und so verschwand sie.
Band 04 (IV.), Seite 0r
16.05.1802
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