Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [174]

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Heute arbeitete ich ununterbrochen zu Hause. Abends besuchte ich Herrn v. Siccard, wo die Kinder den „Dorfbarbier“ und den „Blinden aus Leichtgläubigkeit“ gaben; nachher wurde getanzt. Therese war auch da; außerdem lernte ich Fräulein List kennen, ganz ein artiges Mädchen. Therese begleitete ich nach Hause und ging zum Jahn (?) auf das Tschepp(?)sche Piquenique, wo ich mich anfangs schrecklich ennuyierte. Später machte ich auf eine sehr possierliche Art Bekanntschaft mit der Frank Jeanette, Kaufmannsfrau zum Weißen Kruzifix in der Bognergasse, auch mit der der Zuckerbäckerin Steinmayer vom Lobkowitz, welche es übel zu nehmen schien, dass ich mich mit der wirklich sehr artigen Frank mehr unterhielt; auch die Tscheppische belästigte mich mit ihrer Zudringlichkeit und erschwerte mir die Unterhaltung mit der Frank. Ich blieb bis 6 h und begleitete sie nach bis zum Wagen. Wir gaben uns ein Rendezvous, wo wir uns sehen werden. Ich ging dann auch nach Hause.
Band 01 (I.), Seite 19r
30.01.1798
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