Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1659]

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Begräbnistag der Tante Görlitz; nach Mittag 4 h wurde sie ohne alles Gepränge bei St. Peter beigesetzt. Die Sepherl und noch ein paar Dienstboten begleiteten ihre Leiche. Früh ging ich zum Walnefer, zur Gräfin, dann nach Hause. Die Sepherl war wieder den ganzen Vormittag bei der Mutter beschäftigt; dies gab Anlass zu Verdruss, den Therese und ich sicher nicht gehabt hätten, wenn die Mutter nicht so indiskret wäre. Um 12 h begleitete ich Therese zur Kohl, welcher sie unser Redoutebillett gab. Dann ging sie zur Ascher und ich auf die Mehlgrube speisen. Ich aß gut, ließ mir, um meiner Lust ein kleines Opfer zu bringen, 15 Austern geben, und machte Bekanntschaft mit einem sicherern Röpen (?), einem Fabrikanten von Stroh-Modewaren. Nach Tische arbeitete ich, schrieb an die Eisenkohl zum morgigen Geburtsfeste und die Befreiung des Schadek (?) und Menge (?). Um 5 h kam Neumann und wir gingen zusammen ins Marinellische Theater, zum 3. Mal „Zauberschwert“, Buch von Hensler, Musik von Anton [sic] Eybler. Schöne Musik, artige Garderobe, mittelmäßige Dekorationen und sehr schlechtes Buch. Kaiser, Kaiserin, Großherzog und Frau waren da. Nach dem Theater nach Hause, Therese kam kurz zuvor. Wir plauderten, aßen etwas, dann ins Bett.
Band 04 (IV.), Seite 39v
18.02.1802
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