Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1655]

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Sehr schlimmes Wetter, Nebel. Schnee, kotig. Früh brachte uns Rathmayer den Kaffeeservice auf 6 Personen, weiß mit Gold, auf den Kannnen unser und auf den 6 Schalen zusammen der Namen „F. X. Cziskowsky – Bestimmt als ein Andenken unserer Erkenntlichkeit für die gute Bewirtung auf dem Cobenzl-Berg“. Ich ging zum Grafen, dann zur alten Frau v. Pfaller, welcher ich den Logenzettel auf heute ins „Gastrecht“ im Kärntnertor-Theater brachte. Sie war sehr gütig, lud uns im August nach der Schmelz, welche Einladung mir wieder einiges Vergnügen machte. Um 12 h war ich zu Hause. Da fuhr eben Therese mit Nina zur Reyher (?), um sie zu bitten, dass sie heute Nacht der Görlitz warte, welche sich an einer Lungenentzündung sehr übel befindet, und wie die Rosalie sagte, heute versehen wird und die letzte Salbung empfängt, weil gestern Nina und vorgestern die Sepherl da wachten. Mittags speisten wir allein. Der Graf schickte mir einen Schafkäse, welchen ich versuchte und mir gut schmeckte. Nach Mittag schickten wir die Sepherl zur Görlitz und hörten, dass die Reyher (?) schon dort sei. Therese sang im Burgtheater in „Molinara“. Ich war den ganzen Nachmittag und Abend allein zu Hause, arbeitete, las, schlief mitunter; das Wetter und meine Laune sind zu schlecht um auszugehen. Als Therese im Theater war, ging Sepherl wieder zur Görlitz. Ich war allein und freute mich, als Therese kam. Wir plauderten noch eine Weile, dann ins Bett.
Band 04 (IV.), Seite 38v
14.02.1802
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