Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1643]

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Lichtmess; strenge Kälte. Früh zum Grafen und mit ihm zur Gulyás, wo wir ein Pianoforte kauften. Mittags speiste die Tante da. Die Ascher mit Anhang besuchte uns und lud uns Freitag zum Speisen ein. Nach Mittag arbeitete ich, Therese ging zur Etzelt und Schmirer, abends zu Schreibers. Ich war immer allein zu Hause und arbeitete. Um 9 h kam Therese, wir soupierten zusammen, dann kam die Goldmann aus dem „Findelkind“ nach Hause und brachte die traurige Nachricht, dass heute abend die verdienstvolle Schauspielerin Maria Anna Stephanie, geborene Mika zu Prag 1751, welche 1771 zu unserer Bühne kam, und als Gabriele de Vergy mit allgemeinem Beifall debütierte, im 51. Jahre starb; ein sehr schwer zu ersetzender Verlust für unsere Bühne. Am 24. Jänner, Sonntag, spielte sie zum letzten Mal im Burgtheater als Quäkerin im „Richard Wanderer“. Ein sonderbarer Fall: sie wohnte im Mariazellerhof im 3. Stock; im 1. Stock wurde ein Paar getraut, im 2. eine Frau entbunden, im 3. starb sie, und alles am nämlichen Tage.
Band 04 (IV.), Seite 37r
02.02.1802
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