Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1584]

1584
1801
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Ein heiterer Tag, aber kalt. Ich verschlief mich und lag bis 9 h, dann zum Grafen. Mit selbem fuhr ich zum Brandmayer, in die Akademie zum Grafen Vinzenz, welcher krank ist, ins Bureau und nach Hause. Um 12 h machte ich mit Therese eine Promenade um die ganze Bastei. Walther speiste bei uns. Therese und ich waren nach Mittag zu Hause und arbeiteten. Vor Mittag hatte Therese Probe von der „Liebe unter den Handwerksleuten“. Der Eisenkohl schickte ich unsere Kaffeeschalen, dann abends die beiden Tatzen von Steinschen (?), das Schokolade-Déjeuner und Nachgusskanderl in etruskischer Form. Ich unterrichtete Madlen, sie möchte es der Mama, wenn sie schläft, ins Zimmer stellen; möchte es ihr doch Freude machen ! Nach Mittag besuchte uns Eckhart, später die Tante und Klimbke, welchen ich bei der Eisenkohl aufführte, wohin auch Lissl kam. Unsere, besonders meine Unterhaltung war sehr klein. Vor 9 h empfahlen wir uns und gingen zur Rosen. Wir tranken Ofner Wein, aßen nebst anderen Fischen Kaviar, welcher außerordentlich gesalzen war. Um 11 h kam ich nach Hause; Therese lag schon. Sepherl hatte das schwarz atlassene Kleid, den Felberhut und die weiße Rosengirlande alles schon in Bereitschaft und legte es samt meinen Knittelversen auf einen Tisch dicht am Bett. Nachts 1 h erwachten Therese und ich. Sie erschrak vor dem kleinen Berg, den sie vor sich hatte, fing gleich zu untersuchen an und hatte viel Freude. Therese legte der Sepherl gedruckte Leinwand auf einen Rock ins Bett. Ich fand in meinem Stiefel eine niedliche Brieftasche und ein Brustleibl, von Therese gestrickt, welches beides mich angenehm überraschte. Um 2 h schliefen wir wieder ein.
Band 04 (IV.), Seite 28r
05.12.1801
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