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Kalt. Früh ging ich zum Richard und beklagte mich über die Vermessenheit des Schönfeld, dass er aus Windbeutelei dem Wokurka die Kassiersstelle anträgt. Um 11 h kam Aschkan und mit diesem beratschlagte ich mich wegen Kästen für Eisenkohl nach Hietzing. Um 12 h ging ich in die Augustinerkirche, dann auf die Bastei, wo ich mit der Eisenkohl, Lissl und ihren Kindern zusammenkam. Ich unterhielt mich gar nicht und konnte nicht wohl ausweichen. Mittags waren wir allein und ich sehr missmutig. Nach Mittag ging Therese wegen ihrem Kleid zur Chatrin. Ich schrieb der Eisenkohl einen Brief auf 2 Seiten, schilderte ihr die Lage der ganzen Sache und schloss den Überschlagzettel vom Aschkan bei. Ich las eine Weile und um 5 h ging ich ins National- Kaffeehaus ein paar Stunden Billard spielen. Mich beschäftigte es nicht, denn ich war gar nicht aufmerksam. Theresen besuchte die Uhrmacherin, sie blieb bis 7 h bei uns, dann gingen sie beide zur Ungarischen Krone, wo sie der Vetter erwartete. Um ½ 8 h kam ich, um ½ 9 h Scheiger und seine Frau nach. Wir saßen, soupierten und plauderten bis 11 h. Therese und ich begleiteten alle, auch den Augustin, nach Hause. Es verstrichen wohl die Stunden, aber ich war nicht unterhalten. Ich trank viel, um mich aufzuheitern und fand das Mittel auch vergebens. Therese war munterer, dies allein freute mich. Der Scheiger brachte ich die Tasse mit ihrem Namen, welche ihr Freude zu machen schien und gerade zweckmäßig kam, denn sie feiert heute ihr Geburtsfest.
Band 04 (IV.), Seite 26v
29.11.1801
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