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Regen. Bei uns wurde es den ganzen Tag nicht Licht. Vor Mittag war ich zu Hause. Therese gab ich heute das Batist-Musselinkleid, welches ich bei Eisenkohl hatte; es machte ihr große, und mir noch größere Freude. Therese und Eisenkohl waren da; ich las die Briefe von Meng (?) und Schedel und brachte sie dann selbst der Eisenkohl. Mittags speiste die Goldmann mit uns. Nach Mittag arbeitete ich, ging ins Kaffeehaus, führte Eckhart bei der Eisenkohl auf und blieb eine Stunde im Bureau. Abends schrieb ich der Csekonics und meiner Mutter. Bei Eisenkohl fand ich den Baumeister Reymund, welcher ihr die Hietzinger Hauskontrakte brachte, und den vom Gang und hinteren Stöckl vorlegte. Vor 8 h brachte Rathmayer den weißen Service und Schale mit blauem Namen, und Schreibzeug mit S. E. Auf dem Oblatenbecher eine Hand in Wolken welche „Freude“ schreibt, auf der Tasse die Devise: „In Deinen Freunden webt Deine sanfte Feder der Freude goldnes Bild“, dann die Tasse für die Scheiger A. S. Um ½ 9 h trug ich das Kaffeegeschirr selbst zur Eisenkohl. Sie war mit Klaproth (?) im Wiedner Theater, Lust[spiel] von Kotzebue „Die Familie des Kaufmanns Streck (?)“ Ich unterhielt mich eine Stunde mit den Mädchen recht gut und linierte und schrieb der Lidi vor. Zu Hause las ich und Therese strickte an der Weste für Jean.
Band 04 (IV.), Seite 26v
28.11.1801
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